Pressemitteilung Runder Tisch Grubenwasser
Rheinberg, den 19.12.2003
Um die Thematik der Einleitung natürlich radioaktiv belasteten Grubenwassers
zu erörtern, haben sich heute in Rheinberg die Bezirksregierungen Düsseldorf
und Arnsberg, das Bergamt Moers, das Staatliche Umweltamt Duisburg, der Kreis
Wesel, die Städte Rheinberg und Kamp-Lintfort, die Deutsche Steinkohle
AG, das Bergwerk West, die LINEG sowie die Schutzgemeinschaft Bergbaubetroffener
Rheinberg zu einem Runden Tisch getroffen. Zur Einschätzung der Gefahrenlage
hat der Runde Tisch keinen Konsens erzielt. Die Fachbehörden sehen auf
Grund der bisherigen Erkenntnisse keine akute Gefahr. Die Schutzgemeinschaft
Bergbaubetroffener Rheinberg sieht dagegen vor allem am Altrhein eine Gefahr.
Um das Problem zu lösen, haben die Beteiligten einvernehmlich folgendes
Vorgehen vereinbart:
- Die LINEG beauftragt vier Experten unter Federführung der HGN Hydrogeologie
GmbH, Magdeburg, mit der Untersuchung und Bewertung der Radioaktivität
im Bereich Fossa Eugeniana und Altrhein. Die LINEG richtet dazu einen Arbeitskreis
ein, der das Gutachten begleitet und die Ergebnisse weiterträgt. In diesen
Arbeitskreis entsenden alle Teilnehmer des Runden Tisches je einen Vertreter.
Die Kosten für das Gutachten übernimmt nach dem Verursacherprinzip
die DSK.
- Die LINEG sichert zu, Sediment-Ablagerungen im Bereich der zwei Einleitungsstellen
auf dem Gebiet der Stadt Kamp-Lintfort kurzfristig abzutragen und fachgerecht
zu entsorgen.
- Die zuständige Aufsichtsbehörde ergänzt den Überwachungskatalog,
welchen die LINEG bei der Einleitung des Grubenwassers zu beachten hat.
- Nach Auskunft der DSK findet das Ausfällen radioaktiv belasteter Stoffe
seit Juni 2002 unter Tage statt. Dadurch ist das oberirdisch eingeleitete
Grubenwasser weniger belastet. Die Bergbehörde überprüft die
Möglichkeit des Ausfällens der radioaktiv belasteten Stoffe unter
Tage und wird dafür Sorge tragen, dass dieser technische Prozess optimiert
wird.
Die Teilnehmer des Runden Tisches sind übereingekommen, sich wieder zu
treffen, sobald wesentliche neue Erkenntnisse über die Problematik radioaktiven
Grubenwassers vorliegen.